Freitag, 20. Oktober 2017

"Magisterium - Der Weg ins Labyrinth" - Holly Black & Cassandra Clare

Freunde, Feinde, Chaos

Das Magisterium ist eine Schule für Jugendliche mit magischen Fähigkeiten. In einer Prüfung mit mehreren Tests wird festgestellt wer genug magische Fähigkeiten besitzt, um im Magisterium ausgebildet zu werden.
Callum weiß von seinem Vater, der diese Schule als Jugendlicher ebenfalls besucht hat, dass er lieber nicht an diesen grauenvollen Ort gehen möchte. Sein Vater rät ihm dazu die Tests absichtlich nicht zu bestehen und Callum gibt sein Bestes um durchzufallen. Trotz aller Anstrengungen wird er von einem der Magister ausgesucht und mit in die Schule genommen. Seine magische Bildung, Freundschaften und Feindschaften nehmen ihren Lauf.
Welche Rolle seine tote Mutter, der Feind des Todes und seine Freunde in dieser Geschichte spielen müsst ihr selber herausfinden.
Die Geschichte fängt etwas zäh an, denn auf den ersten 150 Seiten passiert eher wenig. Die Prüfung findet statt, doch diese ist sehr vorhersehbar. Danach werden die Kinder in das Magisterium gebracht, aber auch dort gab es keinen „WOW-Effekt“, sodass man immer noch auf eine spannende Handlung wartet. Erst ab Seite 200 wird es spannender und der Zeitpunkt kommt, an dem man endlich wirklich weiterlesen möchte.
Die Spannung entsteht leider nicht durch viele verwinkelte Handlungen, sondern immer durch ein Verweisen auf etwas, das scheinbar viele wissen, wir als Leser aber noch nicht. Der einzige Punkt, der wirklich Spannung ausgelöst hat, war das Armband, dass man überhaupt nicht einschätzen konnte und dessen Bedeutung sich innerhalb der Geschichte immer wieder geändert hat.
Ein großer Minuspunkt für uns war, dass wir den Protagonisten nicht leiden konnten. Seine Handlungen waren meist nicht logisch, seine Bemerkungen nicht angemessen und die schlechte Laune, die er im Buch verbreitete färbte leider etwas auf den Leser ab. Oft waren wir uns nicht sicher, ob er jetzt dumm oder schlau war oder ob er einfach nur nicht gerne denkt. Sein Verhältnis zu seinem Vater ist sehr merkwürdig und lässt die Geschichte nicht real wirken.
Die weiteren Charaktere waren nicht klar definiert, sodass man deren Verhalten nicht einschätzen konnte. Auch wenn Call manche Jugendliche als seine Freunde ansieht, würde ich ihnen trotzdem nicht trauen, denn ich wüsste nicht, ob ihr Verhalten mir gegenüber ernst gemeint ist oder nicht. Die Ernsthaftigkeit ihrer Taten und ihres Redens kommt leider nicht gut rüber und ist deshalb oft missverständlich. Tamara und Aaron verursachten ein Misstrauen in uns, sodass wir bis kurz vor Schluss schlecht von ihnen dachten.
Die Magister und die anderen Schüler sind schlecht beschrieben, sodass man sich die meisten Namen leider nicht merken kann, oder nur noch eine vage Vorstellung von der jeweiligen Person hat.
Nur Magister Rufus haben wir liebgewonnen. Er ist die einzige Person, die logisch handelt, die Spannung erzeugt und die so gut beschrieben ist, dass man ihn sich vorstellen kann.
Ein großer Pluspunkt ist die Gestaltung des Buches, denn mit dem grandiosen Cover und dem goldenen Buchschnitt ist dieses Buch wirklich einzigartig. Vor allem der Titel gefällt uns sehr gut, weil man ihn auch auf dem Kopf stehend noch lesen kann. Innerhalb des Buches findet man immer wieder Symbole, die wir ebenfalls sehr gut miteingebunden finden.


Die Idee zu der Geschichte ist eigentlich sehr gut, die Umsetzung finden wir jedoch ausbaufähig. Wir möchten dem Buch 3,5 Sterne geben, weil das Ende doch noch einiges raushaut, doch leider können wir dies nicht und runden deshalb auf 4 Sterne auf.

Titel: Magisterium - Der Weg ins Labyrinth

Autor: Holly Black & Cassandra Clare

Verlag: One

Erscheinungsdatum: 14. November 2014

Seiten: 332

ISBN: 978-3-8466-0004-7


Preis: 14,99€

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